Unser dritter Tag der Studienfahrt begann diesmal um halb 10 im ehemaligen Theater Auschwitz.
Dort hatten wir in 2 großen Gruppen 90 Minuten Zeit, um in einem Workshop mit einer netten Mitarbeiterin des KL-Archivs in Auschwitz mehr über die SS-Täter zu lernen.
Im Mittelpunkt stand vor allem die Thematik, weshalb es so weit kam, dass so viele Menschen sich damals der SS anschlossen und sich an der Vernichtung von Millionen Menschen beteiligten und welche Eigenschaften man mitbringen musste, um Teil der SS zu werden. Auch Theodor Eicke, der Obergruppenführer der SS, welcher maßgeblich an der Idee des Konzentrationslagersystems beteiligt war, wurde hierbei als Glied in der Kette thematisiert. Des Weiteren konnten wir einen genaueren Einblick in offizielle Dokumente und Berichte der Häftlinge aus dem Archiv bekommen, um so noch ein paar Fragen klären zu können.
Nach einem reichhaltigen Mittagessen, diesmal ohne Kartoffeln, fuhren wir dann mit unserem Busfahrer Olaf in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.
Vor dem Eingang des Lagers Auschwitz-Birkenau wurden wir von unserer Reiseführerin empfangen, welche uns schon gestern durch das Stammlager Auschwitz I geleitet hatte. Zuerst sahen wir uns die Männerbaracken und die Latrinen an und erlangten so einen Einblick in das Leben der Häftlinge. Daraufhin gingen wir zu der neuen Juden Rampe, die es seit 1944 gab, und betrachteten einen der Wagons, in dem die Menschen ins Lager gebracht wurden. Als nächstes gingen wir zu den Überresten der Krematorien, die vor Kriegsende zerstört wurden, um die Spuren der Vernichtung zu verwischen. Im Rahmen der Führung lernten wir auch Kanada kennen, der Ort, wo die Sachen der Häftlinge aufbewahrt wurden. Zuletzt gingen wir auf einen Aussichtsturm und ließen nochmal die Enormität des Vernichtungslagers auf uns wirken.
Am Abend schauten wir den Film "Die Grauzone", in dem es um das Sonderkommando in Auschwitz-Birkenau ging und wie dieses niederste Arbeit verrichten musste, um ein paar Wochen länger leben zu können.
Franziska Berger, Laura Hußner